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Buchbesprechung: Mit dem Bulli durch die Welt – Der VW-Bus und seine Fans

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Bessenheit oder Hingabe? Mit dieser Frage öffnet sich ein Buch, das den Freunden und Fanatikern des VW Bulli die Geschichte des Fahrzeuges seit seiner Erst-Produktion im Jahr 1950 und vor allem auch seiner Besitzer nahe bringt. Fotos von damals und heute, Unmengen an Berichten und Erzählungen machen die 176 Seiten des Werkes von David und Cee Eccles zu einer wahren Schatzkiste. 14 Kapitel zeichnen ein bemerkenswertes Bild des VW-Bus und seiner Fans.

 

Das Buch bezeichnet sich nach Aussage seiner zwei Autoren nicht als Technik-Nachschlagewerk aus, sondern schildert die Freuden der Bulli-Fahrer auch auf ihren Reisen, die sich bis heute hinziehen. So sind die VW-Bus-Besitzer ‚eine vielseitige Mischung aller Jahrgänge und sozialen Schichten, die eines mit einander teilen – die Liebe zu ihrem Bus.‘ Was die Fans so alles auf ihren Trips erlebten, davon handelt das Buch.

 

Fünf Generationen des Bulli gibt es bereits. Die modernen Busse weisen Mikro-Welle, Satelliten-Navigation, TV- und CD-Player, Dusche und eine anständige Heizung auf, sind aber dem Reiz der alten Camper weit unterlegen. Die Zusammenarbeit mit dem ursprünglichen Hersteller Westfalia endete 2004. Das Werk gehört nun dem DaimlerChrysler-Konzern. In diese Bresche sprang damals der Produzent California ein.

Hier gibt es das Buch zu kaufen:

 

Das Flair aber und die Unvergleichbarkeit gehört weiterhin dem ‚alten‘ Bulli. Erst der ab 1992 gebaute T4 weist momentan noch Lücken auf. Doch auch die alten Bullis unterliegen dem neuen Trend. So gibt es einen BWA-Club (Buses with Attitude), in den nur Mitglieder gelangen, deren Bulli die Viertelmeile unter 18 Sekunden fährt. Eine zweite Richtung ist der so genannte „Ratten-Look“ mit Bussen voller Rostflecken und Lackresten. Das erspart den Ärger bei Beschädigungen am schönen neuen Lack.

 

Reisen bildet. Eine der ersten Fernreisen unternahm Simon Holloway, der sich in der Camper-Szene einen bedeutenden Ruf erworben hat. Simon arrangierte das erste Vanfest im Jahre 1997: Mehr als 500 Camper nahmen damals teil.

 

Miles Newmans Familie besaß seinerzeit einen der ersten rechts gelenkten Busse, die nach Großbritannien importiert wurden, einen Kombi Baujahr 1954/55. Und Roy Caygall gründete 1958 die Eclipse Conversions und baute bis in die 70er Jahre Kastenwagen als Camper um. Auch die Familie Emmett hält seit drei Generationen am VW-Bus fest. Auch deren Geschichte ist fester Platz in der Beitragssammlung.

 

Bereits 1953 durchquerte ein VW-Bus Südafrika (Erna und Helmut Blenck). Nelly und Helmut Oberlander machten sich 1965 auf, eine ähnlich gelagerte Reise quer durch Südamerika zurück zu legen: 40.000 Kilometer in sieben Monaten. Schreckliche Straßen, instabile politische Verhältnisse, Bürgerkriege, Korruption und eine grauselige Bürokratie sorgten für eine abenteuerliche Reise gemeinsam mit drei kleinen Kindern. Mechanische Probleme während der Tour: „Es gab überhaupt keine, nicht einmal Kleinigkeiten. Wir erlebten nur etwa zehn Reifenpannen“, meinte Helmut.

 

Katalogübersetzungen, Hippy-Busse, der Guthrie-Walk für Huntington-Kranke, Galerien, die Innenausstattungen oder Abenteuer mit dem Bus bei Hochzeiten und in Afrika und Australien runden das Bild ab, das David und Cee Eccles in ihrem Buch lebhaft und mit Freude beschreiben. Auch deren Reisegeschichte bis nach Kaschmir ist auf 14 Seiten aufregend geschildert. Ein Buch, das Lust macht auf Bulli-Reisen – spannend zu Lesen und mit vielen höchst persönlichen Fotos. Sehr lesenswert.

 

David und Cee Eccles
Mit dem Bulli durch die Welt: Der VW-Bus und seine Fans
Delius-Klasing; Auflage: 1 (26. Oktober 2011)
ISBN-13: 978-3768833738

 

Fotoquelle: Thinkstock, 96024483, Hemera, Sabina Schaaf

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