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Vietnam per Zug entdecken

vietnam city lights

Eine Zugfahrt, die ist lustig, selbst wenn sie in Vietnam von Hanoi nach Ho Chi Minh-City, dem ehemaligen Saigon, führt. Aber wie das in Asien so üblich ist, spielt die Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Dafür erlebt man aber Vietnam in einer ganz besonderen Atmosphäre.

Abfahrt

Los ging es ex Hanoi mit dem Zug TN7 um 19:50 Uhr. Der Zug fährt schlappe 39 Stunden und 25 Minuten, und ist eines der mittelschnellen Fortbewegungsmittel. Die schnellste Strecke geht mit dem TN3 (Fahrtdauer: 28 Stunden) oder – ganz langsam – dem TN9 (42:05 Stunden). Die Ticketpreise liegen zwischen 70 und 99 US-Dollar. Ich empfehle euch, einen so genannten Soft-Seat zu buchen. Diese gibt es auch mit 4 oder 6 Schlafstätten pro Abteil. Ein Hard-Seat lohnt nur, wenn ihr die ganze Strecke auf Holz sitzen wollt. Air Con gibt es in allen Zügen. Ein Ticket sollte mindestens zwei bis drei Tage vor der Abfahrt gekauft werden. Achtung: Es gibt Kontingente, die von Reiseveranstaltern vorab gekauft werden. Diese sind meist teurer als die Normalo-Tickets. Aber erst Mal im Zug das Gepäck untergebracht. Das ist relativ einfach, und für die Reise hatte ich einen Aspen Sport Minnesota-Rucksack mit 35 Litern Fassungsvermögen dabei. Ein bisschen verwaschen, damit er nicht so neu aussieht – und keine potentiellen Diebe anlockt. Aber die gibt es in Vietnam eh nicht in den Zügen.

Unser Tipp für Vietnam-Reisende:

Der hochwertige Aspen Sport Minnesota-Rucksack

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Freundliches und hilfsbereites Personal

Das freundliche Zugpersonal half mir, mich zu meinem Platz zu geleiten. Und auch ohne vietnamesisch zu sprechen, klappte es gut mit der Verständigung. Klar gab es die üblichen Fragen nach dem woher und wohin. Ach, bis nach Ho Chi Minh-City. Das werden ja dann 40 vergnügliche Stunden. Schon relativ kurz nach der Abfahrt des Zuges gab es die erste Überraschung – ein warmes Abendessen am Platz mit Huhn und Reis. Schmeckte vorzüglich und kostete nur knapp 1,50 Euro. Eine halbe Stunde später kam dann der Getränkewagen. Hier gab es zwar nur Wasser, aber das ist bei den Temperaturen auch recht. Da hatte ich mich ganz umsonst mit Cola für die Rucksack-Seitentaschen eingedeckt. Nach den ersten zwei bis drei Stunden habe ich es mir dann gemütlich gemacht. Der Zug zockelt vor sich hin, ein bisschen Musik und die Nacht kann kommen. Aufgewacht bin ich dann wieder kurz vor Dong Ha – und bekam sogar Kaffee serviert. Was mir auf der Reise aufgefallen ist, waren die häufigen Transparente in den Bahnhöfen. Knallrot und leider auf Vietnamesisch, aber freundliche Mitreisende haben mir die Sprüche übersetzt.

High Life in Hue

Hue hat einen sehr schönen Bahnhof, der aus der Zeit um die vorige Jahrhundertwende stammt. Hier ist viel los, es gab Gewurrle auf dem Bahnsteig, denn auch die Händler wollten was verdienen. Auch in Danang war einiges am Bahnhof los. Gemütlich, so eine Zugfahrt durch Zentral-Vietnam. Man hat ausreichend Zeit, schöne Landschaften und ab und zu einen Tempel zu betrachten, kommt mit den Mitreisenden leidlich ins Gespräch und ärgert sich, dass man kein Vietnamesisch kann. Und wieder verging eine Nacht im Zug. Früh am Morgen erwachte man dann in Ho Chi Minh-City… Ga Saigon im 3. Bezirk entwickelte sich zum Hauptverkehrsplatz für Zugreisende in den Süden der Republik. 40 Stunden im Zug – das ist Abenteuer pur, um Land und Leute kennen zu lernen.

 

Image: Thinkstock, 510206305, iStock, Nguyenhieu2206

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